Futterumstellungen sind für viele Katzen eine echte Herausforderung – und für ihre HalterInnen oft ein Geduldsspiel. Ob Prägung, Mäkeligkeit oder Gewohnheit – beim Fressen haben Katzen ihren eigenen Kopf. Zudem sind sie Feinschmecker und haben ganz individuelle Vorlieben, wenn es um ihr Futter geht. Während manche Stubentiger die Abwechslung lieben, bevorzugen andere stets das gleiche Futter. In diesem Blogartikel erfährst du, wie du die Futterumstellung Schritt für Schritt meisterst und dabei die Gesundheit und das Wohlbefinden deiner Katze unterstützt.
Inhaltsverzeichnis
- Fressverhalten bei Katzen: Prägung oder «Mäkeligkeit»?
- Allgemeine Informationen zur Futterumstellung bei Katzen
- Futterumstellung bei Katzen: Mit Geduld zum Erfolg
- Fütterungsempfehlungen beachten
- Fettleber durch Nahrungsverzicht: Ein ernstes Risiko für Katzen
- Umstellung von Trocken- auf Feuchtnahrung
- Umstellung von Feucht- auf Trockennahrung
- Weitere Unterstützung bei der Futterumstellung
Fressverhalten bei Katzen: Prägung oder «Mäkeligkeit»?
Die sogenannte Prägungsphase hat einen grossen Einfluss auf das Fressverhalten von Katzen. Sie findet in der Zeit zwischen der dritten und zwölften Lebenswoche statt. In dieser Phase lernen Kätzchen, was für sie als Futter gilt. Dabei orientieren sie sich stark am Futter der Mutter und an dem, was sie in dieser Zeit selbst kennenlernen. Tiere, die in dieser Phase viele verschiedene Gerüche, Konsistenzen und Futtersorten kennenlernen, bleiben später meist offener für Neues. Katzen mit eingeschränkter Erfahrung akzeptieren Veränderungen dagegen nur schwer. Diese frühe Nahrungsprägung beeinflusst, was eine Katze als essbar ansieht. Sie lässt sich aber mit viel Geduld, Wiederholung und positiven Erfahrungen langsam verändern.
Diese frühe Nahrungsprägung ist von «Mäkeligkeit» zu unterscheiden, die sich erst im Erwachsenenalter entwickelt. Katzen schmecken nicht wie wir: Sie haben nur etwa 500 Geschmacksknospen und somit kaum Süssempfinden. Für sie sind Geruch, Konsistenz und Temperatur entscheidend. «Mäkeligkeit» entsteht oft durch Erfahrungen. Beispielsweise, wenn eine Katze merkt, dass sie durch Verweigern eine Alternative bekommt, oder wenn sie sich nach einem Futter einmal unwohl fühlte. Aber auch Stress, zu häufige Futterwechsel oder zu viele verschiedene Sorten können dazu führen, dass sie wählerisch wird.
Der Unterschied ist entscheidend: Prägung ist biologisch bedingt und hängt mit den ersten Fütterungserfahrungen zusammen. «Mäkeligkeit» ist dagegen ein erlerntes Verhalten, das sich durch Geduld und konsequentes Handeln wieder verändern lässt. Sowohl Prägung als auch «Mäkeligkeit» können dazu führen, dass eine Umstellung zur Geduldsprobe wird. Wichtig ist daher, ruhig zu bleiben, das neue Futter schrittweise einzuführen und es mit etwas Positivem zu verknüpfen.
Allgemeine Informationen zur Futterumstellung bei Katzen
Katzen sind von Natur aus Fleischfresser. Verarbeitete Tiernahrung, vor allem Trockenfutter, enthält oft viele Kohlenhydrate und andere Zusatzstoffe, welche die Verdauung und den Stoffwechsel beeinflussen. Dies kann bei einer Futterumstellung eine grosse Herausforderung für Tier und Halter sein, ist aber auch von Katze zu Katze sehr unterschiedlich. Da sich der Körper unserer Samtpfote in der Regel langsam an eine neue Nahrung gewöhnen muss, erfolgt die Umstellung meist nicht von heute auf morgen. Manche Tiere vertragen eine schnelle Umstellung gut, bei anderen muss man das neue Futter «einschleichen». Anfangs können Blähungen und Durchfall auftreten. Das bedeutet aber nicht, dass die Katze das Futter nicht verträgt, sondern, dass die Bakterien im Verdauungstrakt erst wieder ins Gleichgewicht kommen müssen.
Futterumstellung bei Katzen: Mit Geduld zum Erfolg
Bei Katzen ist eine langsame Futterumstellung sinnvoll und meist auch notwendig. Beginne zuerst mit einer sehr kleinen Menge des neuen Futters (zum Beispiel einem Viertel Teelöffel oder bei ganz heiklen Katzen sogar nur mit einer Messerspitze) und mische es unter das gewohnte Futter. Teste die individuelle Akzeptanzgrenze deiner Katze und erhöhe erst nach drei bis vier Tagen die Menge des neuen Futters, während du gleichzeitig die Menge des alten Futters reduzierst. Etwa alle drei bis vier Tage kannst du die Menge des neuen Futters leicht steigern. So kann sich deine Katze an den neuen Geschmack, den Geruch und die Konsistenz gewöhnen.
Hier noch einige zusätzliche Tipps, die die Umstellung erleichtern: Du kannst das gewohnte Trockenfutter auch mörsern und über das neue Futter streuen. So entsteht ein vertrauter Geruch, der die Akzeptanz erleichtert. Zudem fressen Katzen lieber warmes Futter. Erwärme das neue Futter daher leicht oder brate es kurz an. Das kann die Akzeptanz deutlich erhöhen. Ein kleiner Schuss ungewürzte Rinder- oder Hühnerbouillon kann ebenfalls hilfreich sein. Katzen reagieren ausserdem sensibel, wenn ihre Schnurrhaare beim Fressen an den Napfrand stossen (Schnurrhaarstress oder Whisker Stress). Flache Keramikteller ohne Rand sind deshalb ideal, da sie keine Gerüche speichern und die Schnurrhaare nicht stören.
Da viele Katzen Futter, das lange steht, verschmähen, ist es besser, anfangs kleinere Portionen zu füttern. So bleibt das Futter frisch und wir als Katzeneltern haben ein besseres Gefühl, wenn die Katze ihre ganze Portion vollständig auffrisst. Wichtig ist auch deine eigene Einstellung zum neuen Futter, denn Katzen spüren, wenn wir unsicher sind.
Gerade Wohnungskatzen neigen dazu, neues Futter zu ignorieren. In solchen Fällen kann es helfen, spielerisch vorzugehen. Platziere das Futter beispielsweise auf einem Teller an einem ungewöhnlichen Ort in der Wohnung, zum Beispiel auf einem Regal oder an einer Stelle, an der normalerweise nicht gefüttert wird. Wenn die Katze plötzlich an einem untypischen Ort Futter riecht, wird ihre Neugier geweckt.
Eine Futterumstellung bei Katzen erfordert seeehr viel Geduld und Durchhaltevermögen von der Besitzerin bzw. dem Besitzer. Doch die Mühe lohnt sich, wenn die Katze danach ein gesundes Futter hat.
Fütterungsempfehlungen beachten
Informiere dich über die Fütterungsempfehlungen des neuen Futters und halte dich an die empfohlenen Mengen. Es ist sinnvoll, das neue Futter abzuwiegen, damit du weisst, wie viel eine Tagesration ausmacht. Gerade bei der Umstellung von Nass- auf Trockenfutter oder umgekehrt ändert sich Volumen und Gewicht. Während der Umstellung solltest du zudem möglichst auf Snacks verzichten.
Eine Futterumstellung, die nicht reibungslos verläuft, kann für Katzen auch gefährlich werden. Es gibt Samtpfoten, die lieber hungern, als das neue Futter anzunehmen. Einen Tag hungern ist okay, ein zweiter Tag gerade noch, aber bitte nicht länger! Denn eine zu lange Nulldiät kann zu einer lebensbedrohlichen Leberverfettung (Fettleber- bzw. Fettspeicherkrankheit der Leber) führen. Der Fettstoffwechsel der Leber gerät durch das fehlende tägliche Eiweiss aus dem Gleichgewicht. Die eingelagerten Fette können so nicht mehr ausgeschieden werden – im Gegensatz zu Hunden, die durchaus auch mal einen Fastentag einlegen können. Bei übergewichtigen Katzen ist dies noch gefährlicher als bei normalgewichtigen.
Fettleber durch Nahrungsverzicht: Ein ernstes Risiko für Katzen
Es ist wichtig, neue Nahrung langsam einzuführen, Druck zu vermeiden und die Katze niemals hungern zu lassen. Eine Futterumstellung, die nicht reibungslos verläuft, kann für Katzen nämlich auch gefährlich werden. Es gibt Samtpfoten, die lieber hungern, als das neue Futter anzunehmen. Längerer Nahrungsverzicht kann zu einer hepatischen Lipidose (Fettleber) führen. Dabei lagert sich Fett in der Leber ein. Dies ist zwar nicht unmittelbar lebensbedrohlich, kann aber bereits nach ein bis zwei Tagen zu Stoffwechselstress führen und bei längerem Nahrungsverzicht schwere Organschäden verursachen. Die oft zitierte 24-Stunden-Regel bedeutet also nicht, dass eine Katze nach Ablauf dieser Zeit stirbt, sondern dass spätestens dann gehandelt werden muss. Der Fettstoffwechsel der Leber gerät durch das fehlende tägliche Eiweiss aus dem Gleichgewicht. Die eingelagerten Fette können so nicht mehr ausgeschieden werden – im Gegensatz zu Hunden, die durchaus auch mal einen Fastentag einlegen können. Bei übergewichtigen Katzen ist dies noch gefährlicher als bei normalgewichtigen.
Eine hepatische Lipidose (Fettleber) ist eine ernste und potenziell lebensbedrohliche Erkrankung bei Katzen. Sie entsteht, wenn sich zu viel Fett in den Leberzellen einlagert, sodass die Leber ihre Stoffwechselfunktionen nicht mehr erfüllen kann. Eine Lipidose ist somit kein harmloses «Hungern», sondern ein akuter Notfall, der meist nur durch sofortige Nahrungszufuhr (oft per Sonde) und Leberstabilisierung behandelbar ist.
Daher ist es empfehlenswert, das Gewicht der Katze im Auge zu behalten und vor, während sowie nach der Futterumstellung zu kontrollieren.
Umstellung von Trocken- auf Feuchtnahrung
Feuchtnahrung ist für den Fleischfresser Katze die optimale Form von industriell hergestellter Nahrung, die ihr angeboten werden kann. Vorausgesetzt, es handelt sich um hochwertiges Futter mit einem hohen Fleischanteil und wertvollen Proteinen – so wie das von ANiFiT.
Da Katzen körperwarmes Futter bevorzugen, erwärme es im Wasserbad oder füge heisses Wasser hinzu. Dadurch wird auch der Geruch intensiver. Aber bitte erwärme das Futter niemals in der Mikrowelle! Gerade am Anfang einer Futterumstellung eignen sich kleine Verpackungseinheiten, um neue Geschmacksrichtungen auszuprobieren. So bleibt das Futter immer frisch. Beobachte, welche Textur und Konsistenz dein Liebling mag. Manchmal macht es für die Akzeptanz sogar einen Unterschied, ob du das Futter mit einer Gabel verdrückst oder ob du es einfach nur aus der Verpackung stürzt und die ursprüngliche Form bestehen bleibt.
Da Trockenfutter einen höheren Kohlenhydratanteil hat als Nassfutter, führt es zu einem schnelleren Sättigungsgefühl. Daher wird die Katze die neue Feuchtnahrung wahrscheinlich nicht anrühren, wenn sie keinen Hunger hat. Bei der Umstellung auf Feuchtnahrung kann es daher hilfreich sein, dem Stubentiger das Trockenfutter konsequent wegzunehmen.
Ein weiterer Tipp ist, Freigänger Katzen für eine gewisse Zeit (z. B. zwei Tage) im Haus oder in der Wohnung zu halten, um sicher zu gehen, dass sie sich nicht draussen in der Nachbarschaft verpflegt. Ausserdem sollte dann konsequent nur das neue Nassfutter und kein anderes Futter angeboten werden.
Umstellung von Feucht- auf Trockennahrung
Es gibt Situationen, in denen Trockenfutter sinnvoll sein kann, obwohl es den natürlichen Ernährungsansprüchen von Katzen in der Regel nicht vollständig entspricht. Damit die Kroketten formbar sind, muss Trockenfutter einen gewissen Anteil an Kohlenhydraten enthalten. Diese liefern unseren fleischfressenden Katzen jedoch deutlich weniger wertvolle Nährstoffe als tierische Bestandteile. Zudem zählen Kohlenhydrate zu den Zuckern, die im Katzenfutter nicht enthalten sein sollten.
Am Anfang kann man das bisherige Futter mit den neuen Kroketten mischen oder das Futter in etwas Wasser einweichen. Auch hier sollte das Wasser Zimmertemperatur haben. Trockenfutter kann spielerisch attraktiv gemacht werden. Wecke den Jagdinstinkt deiner Katze, verstecke es in Zeitungspapier oder Kartonschachteln und lass sie suchen. Oder zerkleinere das Futter einfach, bis es so fein ist, dass es nicht aussortiert werden kann.
Weitere Unterstützung bei der Futterumstellung
Ergänzungsnahrung kann helfen, die Akzeptanz des neuen Futters zu erhöhen.
Das Lachsöl von ANiFiT ist nicht nur sehr hochwertig und gesund, sondern auch unschlagbar in seiner Akzeptanz. Eine kleine Menge auf das neue Futter zu geben, kann Wunder wirken.
Zur Unterstützung kann auch eine Prise Petmin über das neue Nassfutter gegeben werden. Da Katzen den Geruch von Petmin mögen, kann auch dies zu einer besseren Akzeptanz führen.
Auch Fructosan kann bei der Nahrungsumstellung eingesetzt werden. Mögliche pathogene (krankheitsverursachende) Keime werden zurückgedrängt und die Darmflora wird gestärkt. Auf diese Weise wird die Katze mit einem natürlichen, hochwirksamen Widerstands- und Abwehrsystem ausgestattet.
Wenn das Ziel der Futterumstellung ist, dass deine Katze abnimmt, ist unser Blogartikel Übergewicht bei Katzen – was tun? eine gute Hilfe, wie du vorgehen kannst.
Eine erfolgreiche Futterumstellung erfordert Geduld und manchmal auch etwas Einfallsreichtum. Mit diesen Tipps und Tricks meisterst du die Futterumstellung. Deine positive Einstellung zum neuen Futter wird sich auch auf deine Katze übertragen.
Viel Erfolg!