Hausstaubmilbenallergie beim Hund

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Hausstaubmilbenallergie – ein juckendes Thema. In der Schweiz sollen fast 20 % aller Hunde davon betroffen sein, also nahezu jeder fünfte Hund. Die Allergie tritt das ganze Jahr über auf, mit einem Maximum von August bis November (meist feuchtes und warmes Wetter). In diesem Artikel erfahren Sie, woher die Allergie kommt und was Sie dagegen tun können.

Was sind Hausstaubmilben?

Hausstaubmilben sind 0.3 mm kleine Spinnentierchen, die eine feuchte und warme Umgebung zum Leben brauchen. Sie kommen auf der ganzen Welt vor, ernähren sich von Hautschuppen, Hefen, Schimmelpilzen, Futterresten und ihren eigenen toten Körpern. Sie sind nachtaktiv und leben bevorzugt in Matratzen, Polstermöbeln, Teppichen und schweren Vorhangstoffen. Als Hauptallergen gelten die Kotballen, von denen eine Milbe 20 bis 40 pro Tag produziert.

Wie kommt es zu einer Hausstaubmilbenallergie?

Grundsätzlich ist eine Allergie eine Fehlleistung des Immunsystems, bei der es zu einer überschiessenden Immunantwort auf einen ansonsten harmlosen Umweltstoff (Allergen) kommt. Dabei können kleinste Mengen eines Allergens für eine Reaktion ausreichen. Bei der Hausstaubmilbenallergie treten Symptome auf, wie starker Juckreiz, Hautrötungen und Schwellungen an wenig behaarten Stellen (Gesicht, Ohrmuscheln, Bauch, Innenschenkel, Zwischenzehenhäute).

Folgen einer Hausstaubmilbenallergie

Der Juckreiz der Allergie führt zu mehr oder weniger intensivem Kratzen, Knabbern und Haareausreissen. Die Haut Ihres Hundes wird dadurch verletzt und die natürliche Hautbarriere zerstört. In der Folge können sich Bakterien und Hefen ansiedeln – eine sogenannte Sekundärinfektion entsteht. Der Juckreiz wird noch stärker und somit nimmt auch das Kratzen zu – ein Teufelskreis.

Diagnose einer Hausstaubmilbenallergie bei Ihrem Hund

Die Allergie wird durch den Auschluss anderer Erkrankungen, die Juckreiz verursachen (Parasiten, Pilz-, bakterielle Infektionen), gestellt. Weiter helfen typische Symptome und die Vorgeschichte. Um die Diagnose «Hausstaubmilbenallergie» von anderen Allergien zu unterscheiden, werden Blut- sowie Hauttests hinzugezogen. Eine saubere Abklärung nimmt Zeit und Geld in Anspruch.

Welche Therapie gibt es dagegen?

Was können Sie tun, wenn Ihr Hund von einer Hausstaubmilbenallergie betroffen ist? Zu den Grundpfeilern einer Therapie gehören:

  • Medikamente, welche die Allergie reduzieren (Antihistamine, Glukokortikoide)
  • Kontakt mit dem Allergen reduzieren/vermeiden (Umgebungssanierung)
  • Sekundärinfektionen behandeln
  • Desensibilisierung (Gewöhnung des Körpers an das allergieauslösende Allergen)

Nur die Umgebungssanierung und die Desensibilisierung richten sich gegen die Ursache.

Was können Sie als Besitzer eines betroffenen Hundes unternehmen?

Gute Ernährung: Die Ernährung hilft nicht direkt gegen eine Hausstaubmilbenallergie. Aber: je gesünder das Tier ist und je besser es sich im Gleichgewicht befindet (physisch wie psychisch), desto besser wird der Körper mit einer Allergie umgehen können oder im besten Fall wird sie sich gar nicht erstentwickeln.

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Essenzielle Fettsäuren: Sie sind entzündungshemmend und helfen der Haut, eine natürliche Barriere gegen Keime, Allergene usw. aufzubauen. Gerade in der Heizperiode trocknet die Haut schnell aus und wird dadurch anfälliger für Erkrankungen. Geeignet sind beispielsweise Fischöle oder Nachtkerzenöl.

Schul- oder Komplementärmedizin?

Oft kommt die Frage auf, ob und mit welcher Methode eine Haustaubmilbenallergie beim Hund behandelt werden soll. Ständiger Juckreiz bedeutet enormen Stress für das Tier und auch für die Besitzer. Eine Allergie sollte daher immer behandelt werden. Nächtelanges Kratzen geht sehr an die Substanz. Es gibt verschiedene Ansätze in der Komplementärmedizin, und auch die Kombination von Schul- und Komplementärmedizin ist sinnvoll, um möglichst gute Resultate zu erreichen. Bedenklich ist nur, Ihren Hund aus Angst vor gewissen Medikamenten unzureichend zu behandeln.

Umgebungssanierung bei Hausstaubmilben

Die Umgebungssanierung ist etwas vom wichtigsten, aber auch am schwierigsten, denn Milben kommen in jedem Haushalt weniger oder mehr vor. Einige Punkte, die helfen können:

  • Encasing Bezüge: milbenundurchlässige Bezüge, die auf Mass angefertigt werden können und sich somit auch für Hundebetten eignen.
  • Hundebetten: sollten kein Rosshaar enthalten. Schaumstoffe führen Feuchtigkeit schlecht ab und sind daher ungeeignet.
  • Waschen bei über 60°C: Das tötet die Milben ab und ist effektiver als chemisch Reinigen. Auch Spielsachen wie Plüschtiere u.ä. sollten regelmässig gewaschen werden. Anschliessendes Trocknen im Wäschetrockner oder das Verbringen der Spielzeuge im Tiefkühler, senkt die Milbenbelastung zusätzlich.
  • Schlafzimmer: Dieses sollte für Hunde mit Hausstaubmilbenallergie tabu sein, weil man in diesen Räumen die grösste Milbenbelastung findet.
  • Böden: Am besten eignen sich wischbare Böden. Allerdings müssen auch diese regelmässig gereinigt werden, weil sonst zu viel Staub (Milbenkot) aufgewirbelt wird. Die Milben können sich sehr gut in den Teppichfasern fixieren, egal ob diese natürliche oder künstliche sind. Diese lassen sich auch nicht durch Hightech-Staubsauger entfernt.
  • Staubsauger: Handelsübliche Geräte geben die angesaugte Luft direkt wieder ab. Darum ist es ratsam, Allergiker während der Reinigung ausser Haus zu bringen.
  • Luftfeuchtigkeit: Diese sollte möglichst gering gehalten werden, denn Milben mögen keine trockene Luft. Allergische Hunde sollten sich möglichst nicht in Bad, Keller und Waschküche aufhalten.
  • Wohnraum: Nach Möglichkeiten sollten Polstermöbel und Stühle aus abwischbaren Materialien bestehen (z.B. Leder). Leichte, gut waschbare Vorhänge verwenden. Kissen entfernen oder mit einem Encasing Bezug schützen.

Mit diesen Massnahmen sollte die Hausstaubmilbenallergie für Ihren Hund erträglicher werden. Lesen Sie auch in diesem weiterführenden Artikel, wie Sie das Immunsystem Ihres Hundes stärken können.


Bei weiteren Fragen wenden Sie sich jederzeit an Ihren ANiFiT-Berater.

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